




m weiterhin das Gymnasium besuchen zu können, musste Miriam mit ihrer Unterschrift unter einer Erklärung schwören, niemandem an ihrer Schule zu sagen, dass sie Bahá’í ist.
„Rechtlich ist es uns zwar erlaubt das Gymnasium zu besuchen. Aber in vielen Städten, darunter in Teheran, Isfahan, Yazd und anderen, die dem Einfluss des muslimischen Klerus stärker ausgesetzt sind, haben viele Bahá’í-Schüler dennoch Probleme“, berichtet Miriam (Name geändert).
„Nachdem sie herausgefunden hatten, dass ich Bahá’í bin, war in meinem Fall die einzige Möglichkeit am Gymnasium zu bleiben, ein Formular zu unterschreiben. Ich musste unterschreiben, dass keiner in der Schule - Lehrer wie Schüler - erfahren würde, dass ich Bahá’í bin.“
„Nachdem sie herausgefunden hatten, dass ich Bahá’í bin, war in meinem Fall die einzige Möglichkeit am Gymnasium zu bleiben, ein Formular zu unterschreiben. Ich musste unterschreiben, dass keiner in der Schule - Lehrer wie Schüler - erfahren würde, dass ich Bahá’í bin.“
„Hätte irgendwer etwas über meine Religion erfahren, so hätten sie mich von der Schule verwiesen“, erklärt sie.
Als die Zeit kam, sich an einer Hochschule zu bewerben, wusste Miriam, dass sie geringe bis gar keine Chancen hatte, angenommen zu werden, selbst wenn sie dazu bereit gewesen wäre, ihren Glauben geheim zu halten.
Die Bewerbungsformulare für Universitäten im Iran erforderten im Jahr 1989 die Angabe der Religionszugehörigkeit, doch befand sich die Bahá’í-Religion nicht unter den vier Auswahlmöglichkeiten. Und da es ihre religiösen Grundsätze den Bahá’í verbieten, zu lügen, wenn sie nach ihrem Glauben gefragt werden, wurden keine Bahá’í zum Studium an der Universität aufgenommen - eine Situation, die bis heute anhält.
Wie für andere Bahá’í-Jugendliche bestand auch Miriams einzige Möglichkeit darin, am Bahá’í Institute for Higher Education (BIHE) teilzunehmen, eine von den Bahá’í selbst geführte Institution, die 1987 gegründet worden war, um der Bahá’í-Jugend eine universitäre Ausbildung in Form eines Fernstudiums zu ermöglichen.[siehe: Bahá'í Institute for Higher Education - die Bahá’í Hochschule]
Miriam war darüber nicht glücklich. „Ich wollte die medizinische Fakultät besuchen, und es war klar, dass mir dies nicht über ein Fernlehrinstitut gelingen konnte, das gerade erst im Jahr davor gegründet worden war”, sagt sie. „Es würde keine Möglichkeit mehr geben, in einem Krankenhaus zu arbeiten und Erfahrungen zu sammeln, die ich als Medizinstudentin benötigt hätte.“
Trotz allem war die BIHE ihre einzige Möglichkeit, eine Hochschulbildung zu erlangen. Und anstatt Medizin zu studieren, wählte sie die Psychologie.
„Anfänglich habe ich nicht viel investiert, sondern mich eher durchgeschleppt. Aber wir hatten keine andere Wahl. So habe ich angefangen, es ernster zu nehmen und mich zu disziplinieren.“
Schließlich schaffte es Miriam, den Iran zu verlassen. Ihr BIHE-Abschluss wurde in einer größeren nordamerikanischen Universität anerkannt, wo sie einen Master-Studiengang in einem psychologieverwandten Fach belegte.
„Zu jener Zeit sagten mir alle, dass ich immer noch Ärztin werde könnte und es dafür noch nicht zu spät sei. Sie sagten: 'Du bist 25 Jahre alt, warum fängst du nicht damit an?’ Aber innerlich wollte ich gar nicht mehr Medizin studieren. Mein BIHE-Abschluss in Psychologie bedeutete mir zu viel.“
„Es war meine Art, der iranischen Regierung zu sagen: 'Ich bin eine Bahá’í und darauf sehr stolz. Und es ist mir egal, wenn ihr uns zerstören wollt. Wir leben immer noch'. Ich musste etwas mit meinem Abschluss anfangen. Ich wollte beweisen, dass wir all dies nicht umsonst gemacht hatten.“